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Am Sonntag den 10. April 2016 um 11 Uhr (MEZ Berlin) spiele ich an 10 Brettern Simultan. Die Veranstaltung wird auf http://www.lichess.org stattfinden. Bedenkzeit: 15 Min. + 3 Sek./Zug.
Anschließend folgt die Analyse der Partien. Um Spieler zu meiden, die sich unerlaubter Hilfsmittel bedienen, können nur registrierte Spieler teilnehmen.
Die Registrierung erfolgt hier:
Angriff im Endspiel: Materialvorteil verwerten
Gestern zeigte spiegelonline den Film „Zug um Zug“. Der Film ist eine französische Produktion und in einzelne Szenen sind auch tatsächlich Schachspieler zu erkennen. Auffallend ist der kurze Einsatz von GM Vachier Lagarve. Eine Nebenrolle hatte auch der der französische GM Fabien Libiszewski (ELO 2520), der glaubwürdig den etwas schrulligen Schachfreund an der Seite des Meisters spielte. Der Film spielt während des internationalen Turniers in Budapest. Ein junger französischer Meister sucht seine Balance in der Welt des Schach und abseits des Brettes. Schlaflose Nächte, Alkohol und Sex mit einer anderen Schachspielerin bestimmen seinen Tagesablauf. Ist dieser Lebenslauf kompatibel mit Spitzenleistungen?
Die DVD ist bei amazon erhältlich:
Beim Chennai Open 2016 ereignete sich in der 10 Runde zwischen Belous – Dzhumaev ein beispielhaftes Finale.
In der folgenden Stellung gab Schwarz auf. Welche Varianten führen zum Erfolg?
Weiß droht Tg8 Matt. Wenn Schwarz 1..Sc7 spielt, wendet er das Matt auf g8 ab und greift den Läufer auf e6 an. Nun wäre 2. Sxf6 ein Fehler, weil nach 2..Sxe6 das Materialgleichgewicht hergestellt wird und 3. Tg7 mit der Mattdrohung 4. Txh7 ist nicht möglich wegen 3..Sxg7.
Die Lösung des Problems liegt in der eingeschlossenen Stellung des schwarzen Königs. Statt 2. Sxf6 spielt Weiß noch stärker 2. Sxd6 mit der Drohung Sf7 Matt. Um das Schach auf f7 abzuwenden, spielt Schwarz 2..Tf8. Nun folgt das Ablenkungsopfer 3. Tg8+ Txg8 4. Sf7 Matt.
Ein Finale, das nicht mehr auf dem Brett gespielt wurde. Dennoch bleibt diese Kombination ein Genuss für Schachliebhaber. Belous Vladimir (Rußland) gewann das Chennai Open 2016 mit 8,5 aus 10.
Wie lässt sich in der Abtausch-Variante in der Französischen Verteidigung schärfer spielen? Lässt sich die entstehende Symmetrie umgehen?
Eine Empfehlung aus der Sicht von Schwarz lautet nach: 1. e4 e6 2. d4 d5 3. exd5 exd5 4. Sf3 c5
Als Trainer analysiere ich zahlreiche Partien meiner Schüler. Ein Merkmal von Partien von Spielern bis 1800 ist die wechselnde Qualität von Zügen über die gesamte Dauer einer Partie. Stellungen mit materiellen Vorteil werden nicht gewonnen. Eine Möglichkeit diesen Umstand zu ändern, wäre konsequent der technischen Phase einer Partie mehr Beachtung zu schenken. Deshalb rate ich dazu und übe mit meinen Schülern technische Endspiele. Diese sind nicht so aufregend wie zum Beispiel Taktikaufgaben, aber dennoch wichtig, um eine gut geführte Partie auch konsequent zu beenden.
Das Thema heute lautet: Endspiel mit Turm und Bauern gegen Springer und Bauern: Geller – Mikhalchishin, Sowjetunion Meisterschaft 1985.
Schwarz besitzt eine Qualität mehr. Wie lässt sich dieser Vorteil verwerten? Eine Möglichkeit besteht darin, zunächst Schritt für Schritt die eigenen Figuren in guten Positionen zu bringen: zunächst den Turm, anschließend den König und danach werden die Bauern zu Unterstützung herangezogen. Diese Züge werden ausgeführt, um eine Schwäche im weißen Lager zu provozieren und die weißen Figuren auf ungünstigen Feldern zu zwingen. Diese geduldige Vorgehensweise ist wichtig, weil sonst Weiß eine Festung aufbaut oder Gegenspiel generieren kann. Eine wichtige Hürde beim Spiel solcher Endspiele ist die mentale Verfassung des Spielers in Vorteil. Er mag zwar denken, das ist gewonnen und dadurch können sich Nachlässigkeiten und Fehler einschleichen. Deshalb ist auch in dieser Phase des Spiels höchste Aufmerksamkeit notwendig.
1…Td2 2.Kg3 g5 Droht f4+ mit Gabel und Figurengewinn.
3.Kf3 h5 Die erste Etappe des Plans wurde umgesetzt: der Turm steht aktiv und die Bauern sind bereit einzugreifen. Bitte beachten Sie, wie die eigene Stellungsverbesserung mit Drohungen erzielt wird. Drohungen sind ein wichtiges Gestaltungsmittel, sie ordnen sich allerdings dem Gesamtplan unter. Weiß muss auf die Drohungen reagieren und hat keine Zeit Gegenspiel zu entfalten.
4.g3 Ta2 Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, der Turm entzieht sich dem Wirkungsradius des Springers, damit keine Springergabel entstehen kann.
5.Sg2 Ke5 6.h4 Ta3+ 7.Ke2 f4 Ein wichtiger Augenblick, Schwarz lässt nicht zu, dass der weiße Springer ein gutes Feld erhält und erzwingt mit dem Zug 7..f4 die Schwächung der weißen Bauernkette, weil nun 8. f3 mit Figurengewinn droht.
8.gxf4+ gxf4 9.f3 Verhindert den Figurenverlust. 9..Ta2+ 10.Kf1 Txg2! Gut berechnet. Schwarz leitet in ein gewonnenes Bauernendspiel über. Weiß kann das Eindringen des schwarzen Königs nicht verhindern.
11.Kxg2 Kd4 0-1 Hier gab Weiß auf. Aus Lehrzwecken zeige ich noch mögliche Züge. 12.Kf2 Kd3 13.Kg2 Ke3
Zugzwang. Weiß kann den Bauer auf f3 nicht mehr decken und Schwarz gewinnt nach der Umwandlung des f-Bauers.
Verwertung des materiellen Übergewichts: Naroditsky – Siva, Qatar Masters Open, 2015
Partieanalyse in der Skandinawischen Verteidigung mit 3..Dd6
Huschenbeth – Tiviakov, Bad Wörishofen 2011, 0-1
1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qd6 4. d4 Nf6 5. Nf3 c6 6. Bd3 Bg4 7. Be3 e6 8. h3 Bh5 9. Qd2 Bxf3 10. gxf3 Nbd7 11. Ne4 Qb4 12. c3 Qa5 13. b4 Qh5 14. Ng3 Qd5 15. c4 Qd6 16. c5 Qc7 17. Bf4 Qd8 18. Bc4 Be7 19. Rg1 g6 20. Kf1 O-O 21. a4 a6 22. Re1 Nd5 23. Bxd5 exd5 (23… cxd5 24. Bh6 Re8 25. Nh5 Qc7 26. Bg5 Bf8 27. Nf6+ Nxf6 28. Bxf6 Bg7 29. Bxg7 Kxg7 30. Kg2) 24. Kg2 (24. Nf5 Re8 25. Bc7 Qxc7 26. Rxe7 Rxe7 27. Qh6 f6 28. Nxe7+ Kf7 29. Qxh7+ +-) 24… Re8 25. Rb1 Bf6 26. Rgd1 Rc8 27. b5 axb5 28. axb5 h5 29. Bd6 Nb6 30. Rbc1 (30. bxc6 Rxc6 31. Qb4 Qd7 32. Be5 h4 33. Nf1 Nc4 34. Bxf6 Rxf6 35. Qxb7 Qf5 36. Nh2 Re2 37. Qb3 Ne3+) 30… h4 31.Qf4 Bg5 32. Qg4 f5 0-1 (32… Bxc1 33. Rxc1 hxg3) 33. Nxf5 gxf5 34. Qxf5 Qf6 35.Qxf6 Bxf6 36. cxb6 cxb5